Bürgerdialoge (in echt)

Grüner WEB-LOG zur IBA/igs 2013 in Hamburg-Wilhelmsburg

Früher richtig grünes Wilhelmsburg - jetzt Abholzung total für IBA und igs

In Wilhelmsburg wurden für die IBA und igs massiv Bäume gefällt, Grünflächen gerodet und diverse Biotope zerstört


Für die Gartenschau igs 2013 wurden von etwa 2010 bis heute abgeholzt und gerodet: 3353 große Bäume (ab 25 cm Stammdurchmesser in Brusthöhe, darunter wird gar nicht erst gezählt), 1,4 ha Gehölzaufzuchtsfläche, 0,8 ha Gebüschfläche, 4197 laufende Meter Hecke, 2860 Quadratmeter Feuchtwiese, 4 Gehölzgruppen, 3980 Quadratmeter Gehölzaufwuchsfläche sowie 56 laufende Meter Hecke

Für die IBA Hamburg wurden von etwa 2010 bis heute abgeholzt und gerodet: 1789 große Bäume (ab 25 cm Stammdurchmesser in Brusthöhe, darunter wird gar nicht erst gezählt), 4 Gehölzgruppen, 3980 Quadratmeter Gehölzaufwuchsfläche sowie 56 laufende Meter Hecke

Das klingt als Bilanz ganz anders als die eingangs angekündigten behutsamen Eingriffe in den gewachsenen Naturbestand? Finden wir auch! Und der massive Raubbau an den bestehenden Landschaften hat Folgen, unter anderem für Gesundheit oder Klima (Bäume z.B. filtern Schadstoffe, Grünflächen kühlen die Umgebung), Freiräume für uns und unsere Kinder (die bisher frei zugänglichen Gebiete sind mittlerweile eingezäunt, abgesperrt, privatisiert) oder zum Beispiel die Naturwahrnehmung (die findet nur noch als gerahmtes Event statt).

Wir werden zur Eröffnung der IBA am kommenden Wochenende (22. bis 24. März 2013) gegen diese regelrechte “Vergewaltigung eines Stadtteils” (Zitat eines Anwohners) protestieren. Zahlreiche weitere Gruppen werden an diesem Wochenende ihren Unmut über die Methoden des “Sprungs über die Elbe” der Stadt Hamburg äußern.

Ein grundlegendes Element verbindet diese verschiedenen Gruppen, die ansonsten inhaltlich durchaus sehr verschieden sind: Die Planungen der Stadt Hamburg mit ihren beiden Instrumenten IBA und igs gehen an den Menschen vorbei! Dass dies kaum jemand außerhalb der Elbinsel bemerkt, mag daran liegen, dass der Geldtopf der beiden Gesellschaften für Marketing und Werbung gut gefüllt war und sein musste. So konnte ein Hochglanz-Bild der beiden folgenreichen Großveranstaltungen geschaffen werden.

Die “wenigen Protestler” (so die Medien oder Uli Hellwig im Interview) hingegen haben ihre Freizeit und ihre (wirklich wenigen) privaten Mittel aufgewendet, um sich zumindest ein bisschen Gehör in der Medienlandschaft und bei den Menschen zu verschaffen. Aber wenige, das sind wir ganz sicher nicht. Es gibt viele Menschen, denen der ausschließlich auf Rendite ausgerichtete Ausverkauf von Stadt oder Land wie aktuell in Wilhelmsburg gründlich gegen den Strich geht.

Die bisherige Bilanz der Fällungen und Rodungen stammt aus einer Antwort des Bezirksamtes Hamburg-Mitte auf Anfrage der Linken. Hier der vollständige Text als PDF: Anfrage-Fa?llungen und Rodungen von igs und IBA

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